Videoendoskope

1851 entwickelte Hermann von Helmholtz das erste Endoskop. Seitdem nutzen Menschen die flexiblen „Sichtverlängerungen“, um Organismen oder auch technische Geräte von Innen zu betrachten oder sogar dort zu verändern. Vor noch nicht allzu langer Zeit hat diese Technik einen bedeutenden Fortschritt erfahren: Videoendoskope leiten das Bild nun digital zum menschlichen Auge weiter.

Technische Grundlagen des Videoendoskops

Äußerlich bleibt ein Videoendoskop dem normalen Endoskop dabei ähnlich. Im Innern sind sie jedoch nicht zu vergleichen. Leitete das Bild ursprünglich ein Glasfaserbündel weiter, sitzt nun im Kopf des Endoskops eine Kamera. Hier ist zwischen zwei unterschiedlichen Qualitätsstufen zu unterscheiden. Die günstigen Kameras mit CMOS-Chip bieten niedrigere Auflösung und Lichtausbeute als die deutlich teureren Modelle mit CCD-Chip. In den meisten Fällen sitzt im Kopf des Endoskops zudem eine LED-Lampe, die für bessere Lichtverhältnisse sorgt. Der Kopf ist außerdem in 4 Richtungen elektronisch neigbar.
Die von der Kamera aufgenommenen Daten werden anschließend an einen Prozessor im Inneren des Endoskops weitergeleitet, der das Signal für einen LCD-Bildschirm aufbereitet, auf dem der Betrachter dann das Innere des Lebewesens oder des technischen Gegenstandes betrachten kann. In manchen Fällen können die Daten auch auf einem Speicherelement zwischengespeichert werden, sodass eine ausführliche nachträgliche Aufbereitung der Daten möglich ist.

Vorteile von Videoendoskopen

Das Videoendoskop ist dem klassischen Endoskop meist in seiner Wiedergabequalität deutlich überlegen. Verfügt das Gerät über eine hochwertige Kamera mit LED-Beleuchtung sowie einem Licht- und Kontraststarken Monitor, so können etwa beim Betrachten menschlicher Körper schon kleine Details erkannt werden, die zur Diagnose wichtig sind. Entscheidend ist auch, dass zum Beispiel der Arzt seine Diagnose nicht mehr während der Untersuchung fällen muss, sondern die aufgenommenen Daten später noch genauer analysieren kann. Schließlich hat auch die Messtechnik der Endoskope, etwa zum Ausmessen technischer Bauteile im Inneren eines Gerätes, durch die neuartige Technik eine bedeutende Entwicklung erfahren. Die Verbesserung der Geräte setzt sich zudem rasant fort.